Der Reiz des Morbiden und die Schönheit des Verfalls sind es, welche Fotografen immer mehr dazu inspirieren, verlassene Orte zu besuchen und deren Geschichten in Bildern zu dokumentieren. Hierbei entstehen nicht selten ausdrucksstarke fotografische Kunstwerke von den so genannten „Lost Places“, welche sich in den letzten Jahren immer mehr als wahres fotografisches Paradies entpuppt haben.
Der Stillstand und die Ruhe an den verlassenen Orten, sowie die Rückeroberung durch die Natur, entfalten über die Zeit einen ganz eigenen Charme. Oft sind es auch hinterlassene Gegenstände, die den Zauber noch zusätzlich verstärken. Die Bandbreite an verlassenen Orten ist groß und reicht von stillgelegten Industrieanlagen über alte Bahnhöfe bis hin zu Militäranlagen, verlassenen Wohnhäusern, Klinik- oder Hotelruinen. Südeuropa lockt zudem mit bezaubernden Motiven von verlassenen Fincas, Palazzos und Schlössern.
Das Ruhrgebiet als „Die Metropole für Industriekultur“ bietet einzigartige Motive zum Thema Lost Place Fotografie. In diesem Workshop wirst du die Zeche Ewald aus verschiedenen Perspektiven bei Tag, zum Sonnenuntergang und ab der blauen Stunde rot angeleuchtet fotografieren.
Vorbesprechung (1. Stunde)
Ihr startet mit einem ca. 1-stündigen Workshop im Besprechungsraum des Motorworld Offices. Inhalt sind die unterschiedlichen Fotografie Genres und Aufnahmetechniken, welche während eurer
gemeinsamen Lost Place Fototour zum Einsatz kommen. Zum Schluss gibt es noch einen kurzen Einblick in das Thema Bildbearbeitung.
Fotografie in der Schachthalle (2. bis 4. Stunde)
Mit einer speziellen Fotogenehmigung erhaltet ihr Zutritt zur Schachthalle des ehemaligen Zentralschachts 7, dessen Doppelstrebengerüst seine Förderung im Jahr 1955 aufnahm. Das Gebäude mit
seiner Stahlfachwerk-Konstruktion, sowie das Doppelbock-Fördergerüst wurden genau wie Zeche Zollverein vom Architekten Fritz Schupp errichtet. Die imposante Schachthalle, mit ihrem natürlichen
Verfall, werdet ihr auf mehreren Etagen fotografisch erkunden. Die komplette Fördertechnik ist hier immer noch erhalten, so dass sich viele spannende Perspektiven der Symmetrie und Asymmetrie
entdecken lassen. Auch die eingeschlagenen Scheiben und Überreste einstiger Maschinen bieten tolle Fotomotive.
Fotografie des Zechengeländes (5. Stunde)
Nach diesem fotografischen Highlight, fangt ihr während eines Fotowalks über das Zechengelände weitere Lost Place Motive mit eurer Kamera ein. Ihr werdet verschiedene Weitwinkel- und
Detailaufnahmen der Schachthalle und des Fördergerüsts von außen schießen. Euer Fotorundgang führt euch auch zum traditionellen Malakowturm, dessen Schacht 1884 mit 624 m der Tiefste im
Ruhrgebiet war. Diesen und das nebenan stehende Fördergerüst des Schachts 2 fotografiert ihr aus verschiedenen Blickwinkeln sowie als Wasserspiegelung an der Ewaldpromenade.
Fotografie des Zechengeländes im Sonnenuntergang (6. Stunde)
Noch vor Sonnenuntergang besteigt ihr eine Aussichtsplattform, von der ihr einen Blick auf das gesamte Zechengelände habt. Hier werdet ihr verschiedene Aufnahmetechniken ausprobieren. Die
markanten Fördertürme können wie ein Scherenschnitt im Gegenlicht abgebildet werden. Zur Erstellung von HDR-Fotografien könnt ihr Reihenbelichtungen durchführen und mit geschlossener Blende einen
Sonnenstern erzeugen. Natürlich fotografiert ihr auch die Afterlights, welche nach Sonnenuntergang am Himmel erscheinen.
Nachtfotografie des rot angeleuchteten Doppelstrebengerüsts (7. bis 8. Stunde)
Während des Übergangs vom Sonnenuntergang zur blauen Stunde, wo das Doppelstrebengerüst rot beleuchtet wird, könnt ihr eine ca. 30-minütige Pause machen und euch mit einem mitgebrachten Snack
etwas stärken. Sobald das Fördergerüst in rotem Licht erscheint, könnt ihr dieses von der Aussichtsplattform mit euren Zoom-Objektiven fotografieren. Nachdem ihr das Bild im Kasten habt, steigt
ihr vom Aussichtspunkt herab. Von unten gibt es weitere spannungsreiche Perspektiven zu entdecken sowie auch die Spiegelung des roten Förderturms in verschiedenen Wasseroberflächen.